kritische fragmente

Völlig losgelöst

Posted in ausland, inland by leolicht on 2. Mai 2010

In Griechenland wird demonstriert. Die Proteste richten sich gegen Regierungsabsichten zur Kürzungen der Staatsausgaben und Erhöhungen der Staatseinnahmen jeglicher Art. Eine Erkenntnis, dass Staat und somit auch alle Bürger über ihre Verhältnisse leben ist bisher nicht eingetreten. Gleiches gilt für die gesamte westliche Welt. Kurzfristige Schulden können einen sinnvollen Beitrag zu Großinvestitionen oder umfangreichen Reformen leisten. Schulden in der Form, wie sie der Großteil der Staaten Europas und Amerikas spätestens seit Ende des zweiten Weltkrieges anhäufen, zeugen jedoch nicht von kurzfristigen finanziellen Engpässen, sondern vom langfristigen Kalkül Verhältnisse zu ermöglichen, die von dem wahren wirtschaftlichen Geschehen völlig entfremdet sind. Der Großteil unseres Wohlstandes basiert auf diesen Schulden.

Verschuldung kennt Grenzen, wie und wann sich diese äußern unterliegt starken Variationen.

Spätestens den Problemen Griechenlands muss die globale Erkenntnis folgen, dass ewiges schuldenbasiertes Wachstum in einer Krise enden muss, eine andere Form der Endschuldung ist nahezu undenkbar. Somit sind die jetzigen Absichten der Griechischen Regierung ein Stück des richtigen Weges, dem alle westlichen Staaten in unterschiedlicher Intensität folgen sollten.

– Leo Licht (Mai 2010)

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